5. Risikoanalyse
5.1 Team
Ein erhöhtes Risiko liegt vor, bei übergriffigem, machtausübenden, distanzlosen und überlasteten Personal.
• Fehlende Kommunikationsfähigkeit
z.B. kein wertschätzender Umgangston, persönliche verbale Angriffe
• unqualifiziertes Personal
z.B. übergriffig, distanzlos, machtausübend
• akuter Personalmangel
z.B. Krankheitsausfälle
• kein vorhandenes Konfliktmanagement
• nicht übereinstimmen von Erziehungsstil und Erziehungszielen
• nicht Einhaltung gemeinsamer Absprachen
5.2 Räumliche Situation innen & außen
Räumlichkeiten können eine Gefahr für das Wohl des Kindes darstellen, wenn sie nicht einsehbar oder vor negativen Einflüssen geschützt werden können.
5.2.1 Räumliche Situation innen
• Nutzung von Nebenräumen, Halle, Garderoben, Toilettenräume außerhalb der Gruppenräume
• Treppenhaus
• Offene Haus- und Terassentüren zu den Öffnungszeiten
z.B. unbefugte Personen können sich von außen einschleichen
5.2.2 Räumliche Situation außen
• Eingezäunter Garten
• Personalverteilung im Garten
z.B. Gruppenbildung
• Abgetrennter Schaukelbereich im Garten
• Angrenzender/Abgetrennter Gartenbereich für Krippenkinder
• Nicht absperrbares Gartentor zur Straße
• Rückzugsorte im Garten
z.B. Gartenhaus, Tippi
5.3 Kinder
Kinder, die sich gegenseitig ausgrenzen, körperlich und/oder verbal gewalttätig werden stellen ein mögliches Risiko dar.
• Fehlende Kommunikationsfähigkeit - verbal sich nicht ausdrücken können (Entwicklungs- und/oder Krankheitsbedingt, Migrationshintergrund)
z.B. kratzen, schubsen, beißen, zwicken
• Selbst- und Fremdgefährdendes Verhalten
z.B. sich selbst oder einem anderen Kind in Körperöffnungen Gegenstände einführen
• Fehlendes Risikobewusstsein und fehlende Gefahreneinschätzung
z.B. falscher Umgang mit Scheren, Stöcken, Steinen, Spielgeräten im Garten, Treppe
5.4 Familie
5.4.1 Familie intern
Unwissenheit, Überforderung und unpassende Familiensituationen können sich negativ auf die Entwicklung der Kinder auswirken.
z.B. Gewalt, Trennung, Erkrankung, unvorhersehbare belastende Ereignisse
5.4.2 Familien in unserer Einrichtung
Verbale Angriffe von Familien gegenüber den eigenen Kindern oder fremden Kindern.
5.5 Externe Personen
Eine potenzielle Gefahr kann von externen Personen wie Therapeuten, Praktikanten, Lehrern, Handwerkern und Hausmeistern ausgehen, die unbeaufsichtigt im Haus agieren.
5.6 Wissen und Bewusstsein für Täterstrategien
Es gibt kein einheitliches Täterprofil, allerdings zielt jedes Verhaltensrepertoire darauf ab, die Tat zu vollziehen, von sich abzulenken und die Tat zu vertuschen. Täterpersonen sind in allen Gesellschaftsschichten zu finden und sie gehen überlegt, planvoll und manipulativ vor.
Oft wird der Täter eher entlastet und das Opfer belastet, was dazu führen kann, dass Opfern nicht geglaubt wird und Täter nicht gestoppt werden.
Zum Beispiel:
- Bedingungen und Voraussetzungen werden so geschaffen, das sexueller Missbrauch begangen werden kann
- die sexuelle Annäherung an das Kind
- Ausloten/Abwägen der Grenzüberschreitung
- täterschützende Institutionen
- Ausnutzen der Autoritäts- und Machtposition